Die Gesundheit von Teenagern im Blick
Seit rund 20 Jahren widme ich mich als Fachjournalistin und Gesundheitswissenschaftlerin der Gesundheitspolitik. Neben Rehabilitation und Pflege ist die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen einer meiner Schwerpunkte. Am vergangenen Montag nun hat die Stiftung Kindergesundheit ihren aktuellen Bericht in Berlin vorgestellt. Die gut 120 Seiten starke Broschüre ist für mich eine wertvolle Lektüre. Viele Themen rund um die Gesundheit von Jugendlichen werden hier in Interviews mit Expert:innen oder entsprechenden Fachbeiträgen beleuchtet. Es sind ausreichend statistische Daten zusammengetragen worden und obendrein gibt es eindrückliche Kurz-Protokolle von den betroffenen Teenagern. Heute wurde mein journalistischer Beitrag in der Ärzte Zeitung veröffentlicht. Der Titel „Jugendliche sind belastet, Hilfesysteme überlastet“ bringt das traurige Fazit auf den Punkt: Viele Jugendlichen in Deutschland geht es nach wie vor gut. Aber für jene, die Hilfe brauchen, wird es eng. Denn im Bildungssystem, im Gesundheitssystem und in der Jugendhilfe fehlt es seit Jahren an Fachkräften. Und die Wartezeiten in Praxen und Kliniken für die nötige medizinische Diagnostik erstrecken sich über Monate. Doch im Kindergesundheitsbericht 2023 wird nicht nur der Finger in die Wunde gelegt, sondern es werden auch konkrete Ideen und Forderungen aufgelistet, die die Lage verbessern könnten. Die Hinweise gehen weit über das Medizinische hinaus – und das ist gut so. Denn in einer Welt, wo die Ressourcen nicht mehr ausreichen oder schlecht verteilt sind, kann die Medizin nicht mehr leisten als eine Notfallbehandlung.