Umgang mit Stadtgrün als soziale Frage

Stadtgrün ist bei den Berliner:innen hoch im Kurs: 75 Prozent von ihnen schätzen ihre grünen Inseln, 69 Prozent wollen sich an deren Gestaltung beteiligen. Dies zeigt eine Studie der Hochschule Eberswalde, die am Mittwoch (6.März 2024) auf dem Kongress „Armut und Gesundheit“ in Berlin vorgestellt wurde. Stadtbäume gießen, Hinterhöfe bepflanzen, auf Freiflächen gärtnern – das können sich viele der Befragten in den Bezirken Marzahn, Spandau, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg als Freizeitbeschäftigung vorstellen. Die Berliner Senatsverwaltung hat sich bereits 2020 verpflichtet, das Stadtgrün zu schützen und dazu eine entsprechende Charta erstellt. Auch dem Tempelhofer Feld wurde damals seine hohe gesellschaftliche Wertigkeit in einer eigenen Studie bescheinigt.

 

Fotograf: André Wagenzik, Kongress Armut und Gesundheit 2024

Die Debatten auf dem Kongress „Armut und Gesundheit“ zeigen, wie wichtig ein sorgsamer Umgang mit der Stadtnatur ist. Als gesundheitspolitische Journalistin war ich beim Kongressauftakt am Vortag dabei. Dr. Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister, hat sich erstaunlich deutlich positioniert. Er betonte, dass die Folgen des Klimawandels insbesondere Menschen in Armut belasten und weniger die Vermögenden in unserer Gesellschaft. Und das liegt eben auch am Zugang zu Flächen und der bisherigen Stadtplanung. Lauterbachs Beispiel: Die Emissionen von Feinstaub und Stickoxiden treten insbesondere in verkehrsreichen Wohnquartieren auf, in denen vermehrt armutsbetroffene Menschen leben. Die Gefahren für die menschliche Gesundheit, die sich in Folge des Klimawandels zeigten, seien laut Lauterbach jedoch in der Breite der Gesellschaft noch nicht ausreichend „realisiert“ worden.

Meinen Beitrag zum Kongressauftakt und zur der Rede von SPD-Minister Lauterbach lesen Sie auf der Website der Ärzte Zeitung.

 

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