Klimawandel: Mehr Gesundheitsschutz!!!
Hitze, Dürre, Starkregen – diese und andere Phänomene des Klimawandels belasten auch die menschliche Gesundheit. Dr. Julia Schoierer, Medizinpädagogin an der Ludwigs-Maximilians-Universität München fordert, dass Ärztinnen und Arzt hierzu intensiver fortgebildet werden sollten. Dass dies notwendig ist, sei in der Breite des Gesundheitswesens noch nicht angekommen – auch weil es dafür „noch keine Vergütung“ gibt, sagt sie im hörenswerten Podcast „Angepasst!“ des Zentrums für KlimaAnpassung. Besonders gefordert aber sind aus ihrer Sicht die Kommunen: Städte, Gemeinden und Landkreise, so die Expertin, müssten eine Bebauung vorantreiben, die Hitze reduzieren kann, vermehrt ist für Grün- und Wasserflächen im Stadtraum zu sorgen, weniger Flächen sind zu versiegeln und obendrein sollte Schadstoffe in der Luft verringert werden. Und das alles möglichst sofort: „Wir müssen an Geschwindigkeit zu legen“, sagt Schoierer. Jetzt ist die Zeit zum Handeln. Denn der Klimawandel ist hier längst angekommen und mindert die Gesundheit der Menschen. Damit Hitzesommer nicht die Gesundheit gefährden, brauche es zum Beispiel kühlende Räume in der Stadt (beispielsweise Kirchen!) und mehr öffentliche Trinkbrunnen und Toiletten. Auch müsse der Arbeitsschutz verbessert werden – gerade für Menschen, die draußen und bei Notfällen im Einsatz sind: Mehr Getränke, luftigere Arbeitskleidung, Pausen in kühlen Räumen. Künftig wird auch mehr zivilgesellschaftliches Engagement in der Gesundheitsversorgung nötig sein. Schoierer berichtet von einer Pflegeeinrichtung in München, die ehrenamtliche Helfer:innen zum Hitzeschutz einsetzt – sie machen Hausbesuche, füllen Wassereimer für Fußbäder und organisieren Rikschas für die Fahrt zur Arztpraxis. Mein Fazit: Stadtgestaltung und Stadtgesundheit gemeinsam zu denken, ist der Ansatz für die Zukunft. So lässt sich nicht nur dem Klimawandel begegnen, sondern auch die Gesundheitsversorgung auf lange Sicht verbessern!
Der informative Podcast wurde produziert vom Zentrum KlimaAnpassung. Das ZKA berät Städte, Gemeinden und Kreise mit ihren Trägern sozialer Einrichtungen in Deutschland zum Klimawandel und seinen Auswirkungen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat das Deutsche Institut für Urbanistik gGmbH (Difu) und die Beraterorganisation adelphi mit dem Aufbau des Zentrums KlimaAnpassung beauftragt.